Trotz positiver Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt ist die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen. Der Berufsbildungsbericht der Bundesregierung bescheinigt 2024 sogar ein neues Hoch. Durch den demografischen Wandel und den zunehmenden Fachkräftemangel stehen deutsche Ausbildungsbetriebe vor großen Herausforderungen. In diesem Kontext gewinnt die Ausbildung von Ausländern aus EU- und Nicht-EU-Ländern immer mehr an Bedeutung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Hast du als Arbeitgeber noch freie Ausbildungsplätze und möchtest dich über die Anforderungen an ausländische Auszubildende und die Vorteile informieren? Wir haben interessante Fakten zusammengefasst.
Der Fachkräftemangel in Deutschland betrifft zahlreiche Branchen. Insbesondere Berufsbilder im Handwerk, der Pflege, aber auch in der IT werden langfristig davon betroffen sein.
Ausländische Auszubildende bieten eine Lösung für diese Engpässe. Bereits in den letzten Jahren steigt die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Auszubildenden aus dem Ausland kontinuierlich an. 2023 liegt die Zahl laut der Bundesagentur für Arbeit bei 213.000 ausländischen Azubis – davon knapp 75 % aus Drittstaaten, also Nicht-EU-Ländern.
Datenquelle: Bundesagentur der Arbeit, 2023
Was macht ausländische Azubis für deutsche Unternehmen so interessant? Neben einer hohen Motivation für einen Karrierestart in Deutschland bringen internationale Azubis zudem kulturelle Vielfalt mit in die Ausbildungsbetriebe. Von diesen verschiedenen Hintergründen und Erfahrungen können Unternehmen, die Ausbildungen für Ausländer anbieten, durch neue Ideen und innovative Lösungen profitieren.
Ausbildungsplätze für Ausländer aus der EU und aus Nicht-EU-Staaten bieten zudem das Potenzial der Internationalisierung für den Betrieb. Die bilingualen Mitarbeitenden bringen neben sprachlichen Kompetenzen auch kulturelles Verständnis für ihre Heimatländer mit. Beides kann zu einer positiven Ausweitung der internationalen Geschäftsbeziehungen führen und neue Märkte für das Unternehmen erschließen.
- Fachkräftesicherung im Betrieb
- Motivierte Auszubildende
- Kulturelle Vielfalt im Unternehmen
- Frische Perspektiven und innovative Ansätze
- Potenzial für Internationalisierung
Bevor ein Unternehmen nun eine Ausbildung für Ausländer aus EU- und Nicht-EU-Ländern anbietet, sollten die jeweiligen Voraussetzungen sowohl den Auszubildenden als auch dem Ausbildungsbetrieb bekannt sein. Besonders über die rechtlichen Voraussetzungen sollten sich Ausbildungsbetriebe informieren. Wichtig ist hierbei zu wissen, dass die Voraussetzungen für die Auszubildenden je nach Herkunftsland variieren.
Kandidaten aus der EU sowie Angehörige eines Staates der Europäischen Freihandelsassoziation EFTA (Liechtenstein, Island, Norwegen, Schweiz) benötigen kein Visum oder andere zusätzliche Genehmigungen, um ihre Berufsausbildung in Deutschland zu absolvieren. Hierfür sorgt unter anderem die sogenannte Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der EU.
Andere internationale Auszubildende hingegen müssen ein Visum vorweisen. Dieses muss der Azubi bei der zuständigen Auslandsvertretung in seinem Herkunftsland, beispielsweise der entsprechenden Botschaft, beantragen.
Einige Voraussetzungen zum Erhalt des Visums sind:
Auf Menschen aus Nicht-EU-Ländern kommen verschiedene bürokratische Hürden zu, die je nach Herkunftsland abweichen können. Unternehmen sollten daher bereit sein, ihre Auszubildenden in diesen Bereichen zu unterstützen. Eine enge Zusammenarbeit mit der örtlichen Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie anderen Beratungsstellen kann hilfreich sein, um den administrativen Prozess zu erleichtern und rechtliche Fragen zu klären. Für aufenthaltsrechtliche Angelegenheiten kannst du dich mit deinem Auszubildenden zudem an die örtliche Ausländerbehörde wenden.
Die Hürden für Menschen aus der EU sind im Vergleich dazu minimal: Da für sie bereits Visa, Aufenthaltstitel und Anerkennung von Schulabschlüssen als Voraussetzungen entfallen, bieten sie sich ideal als Auszubildende für Betriebe an.
Ein wichtiger Aspekt für Menschen – sowohl aus der EU als auch Drittsaaten – ist die Integration der ausländischen Auszubildenden in den Betrieb und die Gesellschaft. Die erfolgreiche Integration erfordert eine offene Willkommenskultur im Unternehmen. Angebote zur sprachlichen und sozialen Integration, wie Sprachkurse und Mentorenprogramme, können dabei unterstützend wirken. Ein gutes Betriebsklima, das Offenheit und Toleranz fördert, ist ebenfalls entscheidend, um die Integration zu erleichtern und den Ausbildungserfolg sicherzustellen.
Die Ausbildung von Ausländern, insbesondere aus der EU, ist für deutsche Unternehmen eine wertvolle Investition in die Zukunft. Denn Auszubildende, die ihre Ausbildung erfolgreich abschließen, können als Fachkräfte übernommen werden. Internationale Auszubildende bieten daher eine nachhaltige Lösung für den Fachkräftemangel. Außerdem fördern sie Vielfalt und Innovation und stärken die internationale Vernetzung. Gleichzeitig profitieren die Auszubildenden von einer hochwertigen Ausbildung und der Chance auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft in Deutschland. Dank der Arbeitnehmerfreizügigkeit für EU-Bürger/innen gibt es nur wenige bürokratische Hürden für ausländische Auszubildende und Unternehmen. Mit der richtigen Unterstützung und Integration können Unternehmen und Auszubildende gemeinsam erfolgreich sein.
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Ich bin Oliver von JOBSMART und würde mich freuen, dir zu helfen! Du kannst mich gerne direkt kontaktieren oder einen Termin vereinbaren.