
Der Arbeitskräftemangel in Deutschland ist längst kein Geheimnis mehr, besonders stark betroffen ist dabei der Blue Collar Bereich. In den entsprechenden Branchen suchen Unternehmen händeringend Personal. Ein gezieltes Blue Collar Recruiting in Schlüsselbranchen wie dem Baugewerbe, der verarbeitenden Industrie, dem Transportwesen, der Lagerhaltung, dem Hotel- und Gaststättengewerbe und dem Handwerk scheitert jedoch an einem Mangel an verfügbaren Arbeitskräften. Die Lösung: ein europaweites Recruiting, angepasst an den Markt und die Bedürfnisse der Arbeitssuchenden, eröffnet ein unerschöpfliches neues Potenzial.
Die Definition von Blue Collar liegt in der Übersetzung selbst: Blue Collar bezieht sich auf die blaue Arbeitskleidung der so genannten "Blue Collar Workers", die typischerweise von körperlich aktiven Arbeitern in den USA getragen wird. Blue-Collar-Worker üben oft manuelle oder technische Tätigkeiten aus, die körperliche Geschicklichkeit und praktische Erfahrung erfordern. Im Gegensatz zu den "Blue Collar"-Berufen sind die "White Collar"-Berufe typischerweise Büro- oder Verwaltungsjobs, die geistige oder bürotechnische Arbeit erfordern.
Eine neue forsa-Studie aus dem Jahr 2023 zeigt, dass der Fachkräftemangel im Blue Collar Recruiting nicht nur ein Schlagwort unter viel diskutierten Themen in der HR-Welt ist, sondern eine klare Realität. Rund 95 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland aus dem Dienstleistungssektor, 94 Prozent aus der Industrie und 88 Prozent aus dem Handel gaben an, dass sie Probleme haben, offene Stellen in diesem Bereich zu besetzen. Die Notwendigkeit, für den Blue-Collar-Sektor auch außerhalb des deutschen Arbeitsmarkts zu suchen, lässt sich also nicht mehr leugnen.
Auch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat diese Entwicklung in seine Strategie zur Gewinnung von Fachkräften und Beschäftigten integriert: Um das Sozialsystem langfristig funktionsfähig zu halten, gilt eine moderne Zuwanderungspolitik und nachhaltige Arbeitsmarktintegration als eines der fünf wichtigsten Handlungsfelder zur Unterstützung der Fachkräftestrategie deutscher Unternehmen.
Die Suche nach Arbeitern und Angestellten außerhalb des deutschen Marktes ist also nicht mehr nur eine spannende Idee - sie wird bereits vom Staat gefördert und innerhalb der EU besonders unterstützt.
Blue Collar Jobs stellen andere Anforderungen als körperlich weniger anspruchsvolle Tätigkeiten. Als Arbeitgeber ist es daher unerlässlich, die individuellen Bedürfnisse der Arbeitssuchenden im Recruitingprozess zu berücksichtigen.
Laut oben genannter forsa-Studie sind bürokratische Hürden im Bewerbungsprozess das größte Hindernis für eine erfolgreiche Einstellung: 45 Prozent der Arbeitssuchenden bevorzugen eine mobile Bewerbung, 20 Prozent eine One-Click-Bewerbung und 35 Prozent möchten auf ein Anschreiben verzichten.
Um sich einen Vorteil auf dem hart umkämpften Markt der Blue Collar Jobs zu verschaffen, können Unternehmen aus diesen Erkenntnissen klare Handlungsstrategien bei der Suche nach geeigneten Mitarbeitern ableiten:
Laut der forsa-Studie ist eine vollständige Bewerbungsmappe für 56 Prozent der Personalverantwortlichen wichtig, ein lückenloser Lebenslauf sogar für 85 Prozent. Unternehmen, die hier stattdessen auf eine gute Vorqualifizierung und dann auf direkte Kommunikation mit dem Bewerber setzen, sind also derzeit im Blue Collar Recruiting noch klar im Vorteil.
Eine erfolgreiche Stellenbesetzung ist nur dann nachhaltig und produktiv, wenn die neu eingestellten Mitarbeitenden langfristig im Unternehmen bleiben. Auch hier können sich Unternehmen von Anfang an einen Vorteil gegenüber ihren Mitbewerbern verschaffen, indem sie die Erwartungen ihrer zukünftigen Mitarbeiter an die Arbeitsbedingungen so weit wie möglich berücksichtigen.
Eine hohe Jobsicherheitspielt für 74 Prozent aller befragten Personen der forsa-Studie eine wichtige Rolle. Vor allem für Unternehmen, die den europaweiten Markt verfügbarer Arbeitskräfte im Blue Collar Recruiting nutzen möchten, ist dieser Faktor entscheidend: Arbeitskräfte, die für eine neue Stelle länderübergreifend umziehen, schätzen ein stabiles und sicheres Arbeitsklima.
Auch der Wunsch nach einem höheren Gehalt bei 71 Prozent der Befragten bzw. nach einer pünktlicher Bezahlung bei 70 Prozent der Befragten zeigen zudem die erhebliche Bedeutung monetärer Anreize. Klare, verbindliche Strukturen sind für Unternehmen leicht umsetzbar, für Blue Collar Worker hingegen nicht selbstverständlich, so die forsa-Studie. Mit einem wettbewerbsfähigen Lohn können Arbeitgeber einen weiteren Wechselmotivator für Arbeitnehmer im In- und Ausland schaffen.
Die hohe Bedeutung eines attraktiven Standorts für 69 Prozent aller Befragten eröffnet wiederum Potenziale auf dem europäischen Markt. Arbeitssuchende aus dem Ausland sind in Deutschland weniger an ein soziales Umfeld gebunden und daher flexibler in Bezug auf ihren Arbeitsort. Davon können vor allem Unternehmen im ländlichen Raum bei der Rekrutierung von Fachkräften profitieren.
Unternehmen stehen verschiedene Hebel zur Verfügung, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen. Diese können schon während des Blue Collar Recruitings aktiv kommuniziert werden, damit potenzielle Arbeitnehmer aus dem Blue Collar Bereich auf die Stelle aufmerksam werden.
Der angespannte Arbeitsmarkt im Blue Collar Bereich erfordert von Unternehmen mehr Flexibilität und Offenheit. Wer bereit ist, auch außerhalb des gewohnten Umfelds zu suchen und auf die Bedürfnisse potenzieller Bewerber im Bewerbungsprozess und im Arbeitsumfeld einzugehen, hat gute Chancen, sich als attraktiver Arbeitgeber für qualifizierte und motivierte Fach- und Arbeitskräfte zu positionieren.
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